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Psychische Störungen durch Cannabis?

Psychische Störungen durch Cannabis?


Hallo, Als ich 15 war (schon 5 Jahre her) , kamen viele schlimme Ereignisse auf mich zu. Irgendwann hat bei mir eine gewisse Symptomatik angefangen. Ich kann mich nicht genau erinnern, ob nachdem oder bevor ich Cannabis konsumiert habe. Auf jeden Fall habe ich plötzliche Anfälle von Müdigkeit, Schwindel, Konzentrationsstörung,Helligkeitempfindlichkeit ,Kopfschmerzen, Schüttelfrost bekommen...das schlimmste dabei ist, dass ich dabei visuelle Optiks habe. Es sieht alles viel "dumpfer" und kälter aus. Es ist schwierig zu beschreiben. Es ist, als hätte ich irgendwas genommen. Da man in diesem Zustand kaum etwas machen kann, beeinflusst es einen sehr. Ich habe schon meine Gehirnströme messen lassen, ein mrt vom Kopf machen lassen , eine magenuntersuchung gemacht, Blut untersucht... Jetzt sind wir bei dem Ergebnis, dass es wohl psychische Probleme sind. Ich habe Angst, dass der erstmalige Cannabiskonsum eine gewisse Psychose bei mir ausgelöst hat oder immernoch verschlimmert. Ich möchte wissen, ob es schonmal solche Fälle gab und ob Cannabis bei so einem Krankheitsbild in Frage kommt. Liebe Grüße

 

Dr.-Frühling-Team:

 

Hallo,

danke für Deine Anfrage. Du möchtest von uns wissen, ob Cannabiskonsum als Auslöser einer „Psychose“ (bzw. psychotischen Störung) in Frage kommt und ob dies häufiger der Fall ist. Außerdem hast Du Angst, dass Deine Symptome auf Deinen Cannabiskonsum zurückzuführen sind.

Du beschreibst, dass Du seit längerem an plötzlichen Anfällen von Müdigkeit, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Lichtempfindlichkeit, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und visuellen Optiken leidest, die auf eine Reihe psychisch sehr belastender Situationen und Deinem erstmaligen Cannabiskonsum folgten.

Generell können wir sagen, dass Cannabiskonsum kurzfristige psychische Nachwirkungen wie Panikattacken und Angstzustände auslösen kann. Vor allem nach dem Konsum von Sorten mit besonders hohem THC-Gehalt und bei ungünstigem Set und / oder Setting kann dies passieren. Diese Nachwirkungen können auch längerfristig anhalten und / oder wiederkehren, insbesondere bei Menschen die zu Panikattacken, Angstzuständen oder Ähnlichem neigen. Das geht vielen Menschen nach dem Konsum so und muss erst einmal nicht bedeuten, dass sich daraus in jedem Fall eine langanhaltende „Psychose“ mit Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Realitätsverlust oder Ich-Störungen (Depersonalisierung) entwickeln wird.

Psychische Störungen haben zumeist nicht nur einen konkreten Auslöser, sondern sind typischerweise mit Belastungen in verschiedenen Lebensbereichen sowie mit der individuellen (genetischen oder sozialisierten) Veranlagung verbunden. Da Du in Deinem Leben vielen belastenden Situationen ausgesetzt warst, besteht bei Dir ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung psychischer Probleme. Cannabiskonsum kann dabei das Auftreten einer psychischen Erkrankung begünstigen und psychisch belastende Phasen noch schlimmer machen und / oder verlängern. Der Konsum ist aber in der Regel nicht der eigentliche Grund für die psychischen Probleme.

Man geht davon aus, dass es Personen gibt, die anfälliger sind für psychische Erkrankungen und dass Cannabis latente (verborgen vorhandene) Psychosen zum Vorschein bringen kann. Wissenschaftlich ließ sich diese sogenannte "Trigger-Hypothese" bislang zwar nicht eindeutig belegen. Allerdings zeigen die vorhandenen Statistiken, dass zu Psychosen veranlagte Personen, die Cannabis konsumieren, früher psychotische Symptome entwickeln als solche, die nicht konsumieren.

Es ist normal, dass Du dir Sorgen machst, was mit Deiner eigenen Psyche geschieht. Allerdings kann man sich dadurch wiederum auch in eine Art "Angst vor der Angst" hineinsteigern und so die psychischen Nachwirkungen / Symptome verstärken und verlängern. Mehr dazu kannst Du in den Anfragen nachlesen, die wir in der Dr.-Frühling-Kategorie "Psyche" beantwortet haben: https://drugscouts.de/de/drfruehling/kategorien/Psyche

Ansonsten können wir Dir nur raten mit zukünftigem Konsum von Cannabis vorsichtig zu sein oder ihn am besten ganz sein zu lassen. Zumindest bis sich Deine psychische Situation stabilisiert hat. Es kommt auch nicht selten vor, dass später der Konsum anderer psychoaktiver Substanzen ähnliche Symptome hervorrufen kann. Sei also am besten auch mit anderen Substanzen vorsichtig.

Wir finden gut, dass Du Dich bereits ärztlich untersuchen hast lassen. Wenn die von Dir beschriebenen Symptomatiken auch ohne Substanzkonsum anhalten und die bisherigen Untersuchungen keine neurologischen / körperlichen Ursachen zum Vorschein brachten, ist es sehr ratsam, Dich in psychologische und / oder ärztliche Behandlung zu begeben. Je länger diese Symptomatik anhält und nicht bearbeitet wird, desto länger wirst Du wahrscheinlich damit zu tun haben und desto schwerer wird es, diese wieder los zu werden. Insofern sind Deine Gedanken um Cannabis als Auslöser zwar nachvollziehbar, besser könnte für Dich jedoch sein, nicht mehr zu konsumieren, und Dich vorrangig um die Besserung Deiner aktuellen Symptome zu kümmern.

 

Alles Gute
Dein Dr.-Frühling-Team

 

Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.

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