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Ständiges Herzrasen durch Cannabis?

Ständiges Herzrasen durch Cannabis?

Hallo! Zuerst Cannabis konsumiert habe ich Ende letzten Jahres. Ich muss zugeben, ich war dort grade einmal Anfang 14. Das erste Mal Cannabiskonsum war eigentlich eine schöne Erfahrung, alles lief gut usw. Ich weiß, man sollte Cannabis nicht so früh konsumieren, aber ich war psychisch recht stark, und hatte bzw habe viele ältere Freunde die ziemlich oft kiffen. Das zweite Mal Cannabis war dann auch mit Pause ca 2 oder 3 Monate später. Ich hatte ziemlich viele Züge hintereinander und das Gras war echt stark. Zuerst ging es mir gut, doch dann merkte ich, wie ich ziemlich ruhig wurde und mich hinsetzen musste. Ich setze mich auf eine Bank und schloss die Augen und direkt sah ich viele bunte Bilder und alle haben sich iwie zu einem schlechten Symbol gebildet. Z.b. Kreuze und Särge usw sah ich dann mit verschlossenen Augen, halt alles was irgendwie eine schlechte Bedeutung hatte... Da merkte ich dann irgendwie stimmte etwas nicht, dazu wurde mir total schlecht und ich hatte ein Gefühl in der Lunge als könnte ich nicht mehr richtig atmen und müsste ersticken. Mein bester Freund der mit mir dabei war, merkte auch dass etwas mit mir nicht stimmte, aber als er versuchen wollte mir zu helfen bekam ich total Angst vor ihm, stand auf und lief ein paar Schritte. Ich war quasi in meiner eigenen Welt, begann zu zittern, Herzrasen usw... Dann übergab ich mich und ich konnte kaum reden bzw war nicht mehr ansprechbar. Wir beschlossen zurück nach Hause zu gehen. (Man muss dazu sagen, es war mitten in der Nacht, meine Eltern wussten nicht dass ich draußen war). Ich ging leise ins Haus und beschloss erstmal unten zu bleiben, und mich zu beruhigen, damit meine Eltern mich nicht hörten. Ich hatte ein panisch Angst, fing an zu weinen, bekam Herzrasen, Atemnot und alles. Der Freund war Zuhause, es war halb 3 nachts und ich war auf mich alleine gestellt. Ich bekam so Panik, mein Herz war am Rasen und ich habe wirklich keine Luft mehr bekommen. Dann übergab ich mich noch 2 weitere Male, beides mal dachte ich, ich müsste sterben. Als ich ein weiteres Mal keine Luft mehr bekam, mein Herz so schnell raste und ich das Gefühl hatte, die Wände kommen immer näher auf mich zu, war ich kurz davor den Notarzt zu rufen. Ich hatte noch nie so Panik und Luftnot wie an dem Abend. Mir war immer noch so schlecht. Ich nahm mir einen Eimer mit ans Bett und probierte mich einigermaßen in mein Bett zu legen. Nur sobald ich die Augen schloss sah ich wieder bunte Bilder, die sich zu gruseligen Dingen zsmformten... Trotzdem schlief ich zum Glück einigermaßen schnell ein. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, ging es mir psychisch echt scheiße und auch körperlich ging es mir gar nicht gut. Ich war zwar froh dass ich den Abend überstanden habe, aber gut ging es mir nicht mit der Situation. Ich hatte zum Glück keine Schule, sondern einen Praktikumstag. Da ich dort aber nicht viel zu tun hatte, saß ich größtenteils nur dort herum und machte mir krass Gedanken über den vorherigen Tag, ich konnte das einfach nicht alles verarbeiten, diese Todesangst und so weiter. Nachmittags lief ich extra an der Bank vorbei an der wir den Tag vorher gekifft hatten, was mir gar nicht mal so leicht fiehl.. Ich probierte mich abzulenken um das zu verarbeiten. Es ging auch einigermaßen gut bis ich Montags wieder Schule hatte und im Unterricht saß. Ich konnte mich nicht konzentrieren, saß da und musste an den Abend denken... Ich bekam wieder panische Angst, Herzrasen und Luftnot und musste aus dem Unterricht. Ich war also mit einer Freundin kurz draußen, um mich zu beruhigen und fing total an zu weinen. Als ich mich später etwas beruhigt habe, saß ich keine 10 Minuten wieder in der Klasse und es ging erneut los. Also konnte ich nicht anders als mich abholen lassen und lag dann weinend Zuhause. Den nächsten Tag blieb ich Zuhause, weil ich dachte ich müssten das Ereignis einfach etwas verarbeiten und dann wäre alles wieder gut. Daraufhin, also den Mittwoch, war ich wieder in der Schule, bekam wieder einen Panikattacke und musste wieder abgeholt werden. Also blieb ich erstmal bis Freitag Zuhause. Meinen Eltern konnte ich das natürlich nicht alles so genau erzählen, also wussten sie auch nicht so was mit mir los war. Die zweite Woche nach dem, ich nenn es mal Badtrip, war besser, ich hatte auch keine Probleme mehr darüber zu reden, bzw an den Tag zu denken und erzählte meiner besten Freundin, dass ich gekifft habe. Sie nahm das alles mega gut auf und es tat gut mit ihr darüber zu reden. Die Panikattacken wurden weniger, ich kiffte auch wieder, um keine Angst dagegen zu entwickeln. Erst nur einmal, das war gerade mal mein drittes Mal kiffen, wurde es mehr und auch die Tage danach kiffte ich. Die Panikattacken wurden weniger nur ich bemerkte dass ich in sehr vielen Situationen Herzrasen bekam. Das hatte ich zuvor nur bei dem Badtrip den ganzen Abend gehabt und halt anschließend in der Schule bei den Panikattacken. Aber nun war es so, ich musste nur eine Treppe hochlaufen bzw mich anders nur ganz leicht anstrengen; wie z.b. etwas schneller laufen und ich bekam Herzrasen. Dazu muss man sagen, ich bin eigentlich ziemlich sportlich, hab 3x die Woche Trainung gehabt, aber nun bekam ich bei jeder kleinsten Anstrengung Herzrasen und etwas Luftnot. Am Anfang war es noch selten, aber nun ist das echt immer, sobald ich z.b. nur Treppen hochlaufe. Ich erzählte meinen Eltern von dem Herzrasen, was meinen Alltag halt echt einschränkte. Wir gingen zum Arzt, der uns dann zum Kardiologen schickte. Mir wurde Blut abgenommen, aber keine Werte waren auffällig. EKG war auch normal; nur das Langzeit-EKG war wegen dem so häufigen Herzrasen bei nur leichter Bewegung auffällig. Die anderen Herz Untersuchungen waren auch nicht auffällig. Die Ärtzin meinte sie tippt auf einen Virus, was in meinen Augen völliger Quatsch war. Ich hatte ihr und meinen Eltern auch nicht vom Kiffen erzählt. Sie meinte ich solle mich 14 Tage komplett schonen und dann würde das schnell weg gehen. Ab da durfte ich auch keinen Sport mehr machen. Ich schonte mich 14 Tage und dann waren Osterferien. Dort stürzte ich dann sozusagen nochmal richtig ab; kiffte jeden Tag und auch Alkohol war dabei. Ich hatte absolut kein Zeitgefühl mehr und die nur 14 Tage kamen mir vor wie 4 Wochen. Seit dem fiehl es mir auch etwas schwerer mit kiffen aufzuhören, ich bin nicht richtig abhängig, aber komplett aufhören könnte ich nicht mehr. Während des kiffens habe ich nun immer ziemlich Herzrasen, aber das ist ja auch glaube normal, mein Problem ist jetzt nur, dass ich es danach trzdem noch bei nur leichter Anstrengung habe. Naja das Herzrasen ist nach wie vor da, ich bekomme jetzt Betablocker 4 Wochen lang. Während der Einnahme wollte ich eigentlich auf Gras und so verzichten, doch da das Herzrasen so oder so da bleibt, habe ich nun auch bereits 4x gekifft in der ersten Woche der Einnahme. Ich habe lange überlegt und bin halt nun zu dem Entschluss gekommen, hier mal alles aufzuschreiben, vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen und wisst ob das von dem Badtrip bzw generell dem kiffen kommen kann und wenn ja, was man dagegen tun kann. Ich würde mich das halt nicht trauen der Ärztin zu erzählen, auch wenn Schweigepflicht herrscht. Davon mal abgesehen; kennen sich die Ärtze damit ja auch nicht so gut aus. Und schonmal vielen, vielen Dank im Vorraus !


Dr.-Frühling-Team:

Hallo,
 
Du möchtest also wissen, ob Dein Herzrasen durch Deinen Cannabis-Konsum entstanden ist.
 
Zunächst einmal sind wir keine Ärzt*innen und können Deine körperliche Gesundheit daher nicht konkret beurteilen.
 
Herzrasen kann generell unterschiedliche Ursachen haben. Es ist jedenfalls eine recht typische Kurzzeitnebenwirkung von Cannabiskonsum. Dabei sinkt Dein Blutdruck und Dein Puls erhöht sich, damit das Blut in Deinem Körper weiterhin ausreichend zirkulieren kann und Deine Zellen mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden können.
 
Des Weiteren ist THC eine Substanz mit einer halluzinogenen Wirkung und hat deshalb auch Wirkungen auf Deine Psyche. Viele User*innen berichten über teilweise als sehr heftig empfundenes Herzrasen. Meist ist die Ursache hier eher psychisch als körperlich, wobei der erhöhte Puls als unangenehm und psychisch belastend wahrgenommen wird.
 
Zu diesem Thema haben wir schon einige Antworten verfasst:
https://drugscouts.de/de/drfruehling/herzrasen-nach-marihuanakonsum
https://drugscouts.de/de/drfruehling/herzinfarkt-beim-kiffen
 
Du berichtest zudem von der Einnahme von Betablockern seit einigen Wochen, dazu noch ein paar Informationen:
Betablocker verlangsamen den Herzschlag, senken den Blutdruck und werden daher zur Behandlung eines hohen Blutdrucks und auch bei Herzbeschwerden eingesetzt. Da die Cannabiswirkung Deinen Blutdruck zusätzlich senkt, wird der Puls noch höher und führt so zu stärkerem Herzrasen als ohne Betablocker schon. Die Wechselwirkungen von Betablockern und Cannabis sind zum Teil also gegenläufig und zum Teil verstärken sie sich.
 
In jedem Fall bedeutet der Mischkonsum eine hohe Belastung für Deinen Körper. Vielleicht spürst Du dadurch auch wichtige Warnsignale Deines Körpers nicht mehr. Das Herzrasen, dass durch das Kiffen verursacht wird, wird eventuell unterdrückt, aber Dein Herz dennoch sehr belastet. Das Herzrasen könnte auch eine "Anzeige" Deiner Psyche sein, dass Dir der Konsum nicht gut tut.
 
Es könnte aber auch sein, dass Du irgendwelche Herz-Kreislauf-Probleme hast, die nicht nur vom Herzrasen während des Cannabiskonsums herrühren. Wenn Deine Ärztin sagt, dass das von einem Virus kommen könnte, besteht vielleicht die Gefahr, dass sich daraus eine Herzmuskelentzündung entwickelt (hat). Schon allein deswegen müssen wir Dir vom Cannabiskonsum (vorerst) grundsätzlich abraten, zumindest bis Du weiter untersucht wurdest und ausgeschlossen werden kann, dass es "etwas Schlimmeres" ist.
 
Sollte es Dir schwer fallen alleine aufzuhören, suche Dir (professionelle) Unterstützung. Die gibt es auch im Internet, z.B. auf:
https://www.quit-the-shit.net/qts/
oder
https://www.realize-it.org/
 
Ein kleiner Exkurs zum Thema Schweigepflicht bei Minderjährigen: Die Schweigepflicht der Ärzt*innen gilt auch gegenüber Minderjährigen - jedoch mit folgenden Einschränkungen: bei Minderjährigen unter 15 Jahren ist der Arzt/die Ärztin in der Regel berechtigt, die Eltern in vollem Umfang zu unterrichten. Bei Minderjährigen ab 15 Jahren hängt der Umfang der ärztlichen Schweigepflicht von deren "Einsichtsfähigkeit" ab. D.h., wenn der/die Minderjährige die Reichweite seiner/ihrer Entscheidungen und die Auswirkungen der Behandlung erkennen kann, dann ist der Arzt/die Ärztin zum Schweigen verpflichtet. Wir würden Dir raten, Dich weiterhin ärztlich überwachen zu lassen. Vielleicht findest Du ja sogar noch  einen Arzt/eine Ärztin dem/der Du vertraust
 
Alles Gute
Dein Dr. Frühling-Team
 

Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.

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