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Lexikon

Alkoholvergiftung

Wird auch bezeichnet als Alkoholintoxikation.
Sie entsteht durch übermäßiges Trinken alkoholhaltiger Getränke [
Alkohol]. Die Schwere der Intoxikation hängt von der Alkoholkonzentration der Getränke, der getrunkenen Menge, der Zeit, in der diese Getränke getrunken und resorbiert worden sind, und von der individuellen, sehr unterschiedlichen Alkoholtoleranz [siehe Schluss dieses Beitrages --> female special] ab.

Die Intoxikation durch Alkoholkonsum ist von allen Vergiftungen die häufigste, obwohl
Alkohol eine gesellschaftlich und rechtlich (Alkohol unterliegt nicht dem BtMG. Besitz, Erwerb und Handel sind nicht strafbar) gebilligte Droge
ist.

In der Medizin werden vier Stadien unterschieden:

  1. 0,5 - 1,5 Promille (= Alkoholkonzentration im Blut)
    verwaschene Sprache, "Geschwätzigkeit", Distanzlosigkeit, leichte Ataxie (= Störung im geordneten Ablauf und der Koordination von Muskelbewegungen), Reizbarkeit, Benommenheit
     
  2. 1,5 - 2,5 Promille
    zusätzlich: euphorische Glücksstimmung bis aggressive Gereiztheit, schwere Ataxie
     
  3. 2,5 - 3,5 Promille
    Verwirrtheit oder Benommenheit bis Bewusstlosigkeit, Schmerzunempfindlichkeit (Unterkühlung möglich!), starke Koordinations- und Gangstörungen, Hypoglykämie (= abnorm geringer Zuckergehalt im Blut)
  4. ab 3,5 Promille
    Erbrechen (Erstickungsgefahr!), Koma, keine Reaktionen auf Schmerzreize, äußerst schwache Atmung, die zu Atemlähmung mit anschließendem Herz-Kreislaufversagen führen kann

Safer Use

Schweren Alkoholvergiftungen kann man vorbeugen!: 

Alkohol nicht auf leeren Magen trinken!
Wenn möglich, langsam trinken (zum Durstlöschen besser alkoholfreie Getränke).
Vorbeugend zum
Alkohol Wasser trinken, am besten mindestens im Verhältnis 1:1.
Besser kein Mischkonsum verschiedener alkoholischer Getränke!
Vorsicht vor "schlechtem Stoff": selbstgebrannter oder sehr billiger
Alkohol, kann eher zu Alkoholvergiftungen führen als "Markenware!".
In Clubs oder Bars darauf achten, dass Dir auch der
Alkohol ausgeschenkt wird, den Du bestellt hast. Vorsicht bei Alkopops und Mixgetränken: Zucker und Kohlensäure bewirken, dass Alkohol besonders leicht ins Blut aufgenommen wird. Da man ihn kaum schmeckt, kann es zudem leicht zu Fehleinschätzungen bezüglich der konsumierten Menge kommen.

"Wein auf Bier, das rat ich dir!" - "Bier auf Wein, das lass sein!" - Wer an diese Sprüche glaubt, sitzt einem der unzähligen Drogenmythen auf. Historisch wurde [und wird] Bier dem Proletariat und Wein dem Bürgertum zugeschrieben. Der Empfehlung zu folgen, bedeutet für Alk-User also allein einen sozialen Aufstieg. Sachlich ist nicht zu erklären, warum durch das Befolgen dieser Regeln einer Alkoholvergiftung eher vorgebeugt bzw. Vorschub geleistet werden kann.

Auch bei leichter Vergiftung: nicht am Straßenverkehr teilnehmen!

1. Hilfe im Drogen-Notfall

Generell: Ruhe bewahren, bei betreffender Person bleiben und versuchen, sie bei Bewusstsein zu halten, bei Bewusslosigkeit, Atemstillstand 112 (Notarzt) rufen, bis dieser eintrifft 1. Hilfe entsprechend den Symptomen leisten.

Bei leichter Alkoholvergiftung:
- Wasser trinken, Kohlenhydrate (Bananen, Brot etc.) zu sich nehmen.

Bei Koma:
stabile Seitenlage, gegebenenfalls Beatmen.

Weitere Infos zu 1. Hilfe im Drogen-Notfall hier:

http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/ges/ges.html

Female Special 

Da der Flüssigkeitsgehalt des Körpers bei Frauen (ca. 55%) niedriger ist als bei Männern (ca. 68%), verteilt sich der Alkohol bei Frauen auf weniger Flüssigkeit, weshalb die Alkoholkonzentration im Blut (Promille) bei gleicher getrunkener Menge höher ist als bei Männern. Außerdem baut die weibliche Leber Alkohol langsamer ab.

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