Mehr Recycling beim Bauen - Neue Impulse aus Thüringen

Erhebliche Potentiale an Baustoffen und -materialien sollen verstärkt genutzt werden
Erhebliche Potentiale an Baustoffen und -materialien sollen verstärkt genutzt werden|Joenomias/Pixabay

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee verkündete in der vergangenen Woche bei einem Besuch von Bundesbauministerin Klara Geywitz im Weimar, dass in Thüringen ein bundesweites Kompetenzzentrum für nachhaltiges Bauen geplant sei. Dieses sei als gemeinsames Projekt von Bund und Land geplant. Ein entsprechendes Konzept für das geplante Technikum liege beim Ministerium vor und wird geprüft.

Thüringen will zum Innovationsstandort für ressourcenschonendes und klimagerechtes Bauen in Deutschland werden. Dabei sollen auch verstärkt Recyclingpotentiale gehoben werden. Die Einsparpotentiale durch Recycling von Baumaterial und klimafreundliche Ersatzstoffe seien enorm. Rund ein Viertel des Bedarfs in der Betonherstellung können laut Schätzungen des Umweltbundesamts durch recyceltes Baumaterial gedeckt werden. Die Rückgewinnungsquote liege derzeit aber erst bei einem Prozent. Vorhandene Potentiale sollen so besser genutzt werden.

Der Anteil an Bauforschung in Deutschland ist bislang sehr gering. Angesichts der großen Bedeutung des Gebäudesektors für Klimaschutz besteht laut Klara Geywitz aber ein Bedarf an mehr Bauforschung in Deutschland, um Erkenntnisse aus der Forschung schneller in die Anwendung zu bringen.

Derzeit forschen in Thüringen vier Institute und Einrichtungen in Weimar und Nordhausen in der „Allianz für ressourcenschonendes und klimafreundliches Bauen“. Themen sind unter anderem neue Baumaterialien, Ersatzstoffe für Gips, Holzbau und neue Verfahren in der Betonherstellung.

Quelle: EUWID Recycling und Entsorgung 19.2023, S. 30

Auch für die Stadt-Land-Plus-Projekte INTEGRAL und WieBauin, die sich mit dem Recycling von Baumaterialien und Baustoffen befassen, könnte diese Entwicklung von Interesse sein. 

 

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