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Cocain - a hell of a drug

Mittlerweile ist es fast zweieinhalb Jahre her, dass ich mich selbst von Kokain entzogen habe, weil ich den Suchtdruck selbst nicht mehr ertragen habe. Rückblickend betrachtet war es eine sehr schlechte Zeit, auch wenn es mir damals nicht so vorkam, deshalb möchte ich - nachdem ich lange hier als stiller Zuhörer mitgelesen habe - meinen Erfahrungsbericht zu einer der übelsten Drogen abgeben, die ich jemals genommen habe: Kokain. Und ja, es könnte etwas länger werden. 

Es fing alles mit 14 an, als ich meine erste Freundin hatte. Wir waren insgesamt fast zwei Jahre zusammen und ich hatte davor nichts mit Drogen oder irgendwas am Hut. Dazu muss man sagen, dass wir uns praktisch seit Ihrer Geburt kannten (sie ist anderthalb Jahre jünger als ich) und oft zusammen etwas gemacht haben, und, nunja, auch aus solchen Freundschaften ergibt sich manchmal was :)

Sie hatte einen recht abgefuckten Freundeskreis. Wir lebten circa 30 Kilometer auseinander, deshalb ging sie auch auf eine Gesamtschule, mit dessen Schülern ich nie etwas zutun hatte, was in der ländlichen Weite Nordrhein-Westfalens ja nicht anormal ist. Die Leute, an die sie rankam, und auf deren Partys ich zeitweise eben auch mitging, tranken, rauchten, spielten, und zogen daneben so ziemlich die Meisten illegalen Sachen ab, die man sich vorstellen konnte. Auch wenn ich mit solchen Menschen nie etwas am Hut hatte, zog mich ihr Milleau praktisch an, und da ich in meiner Heimatstadt nur recht "brave" Freunde hatte, hatte ich bald nur noch mit diesen Menschen zu tun. 

Erst trank ich das erste Mal mit ihnen, dann kiffte ich, nahm andere Drogen. Ich verknüpfte das alles nur positiv, denn durch meine Beteiligung an verschiedenen Schlägereien und meine Zugehörigkeit zur Gruppe war ich in dem Kaff unter den Jugendlichen plötzlich wer, jemand, dem man nicht so einfach quer kommen kann. Das gefiel mir so gut, dass ich eben dachte, die Drogen gehörten ja dazu, und ein Verlangen nach dem Zeug entwickelte sich nie, ob es nun Salvia, Extasy oder Gras gewesen wäre. Eine Fehleinschätzung. 

Eines Tages chillte ich also mit meiner Freundin im Haus ihrer ohnehin immer abwesenden Eltern, in dem die Leute nur so ein und ausgingen, und da kam ein Kumpel von ihr, der einen Beutel weißen Pulvers mitbrachte. Nachdem ich erstmal dachte, es sei Speed (das hatte ich tatsächlich noch nie gesehen), klärte er mich auf, dass er als Geschenk für meine Hilfe bei einem "Inkassoauftrag" mir ein Gramm Kokain mitgebracht hatte. Während ich noch verdutzt auf das Zeug starrte, dass ich jetzt plötzlich besaß, redete er noch kurz mit einem anderen anwesenden Typen und ging dann wieder. Bis zum Abend vergrub ich das Kokain in meiner Hosentasche und dachte schon fast nicht mehr daran. 

Als ich dann fahren wollte, denn ich hatte noch dreißig Kilometer mit dem Fahrrad zu bewältigen, zeigte ich meiner Freundin den Beutel. Sie fragte nicht, woher es kam, oder wer es mir gegeben hatte, sondern feixte etwas rum, öffnete das Päckchen und begann, sich mit einer Karte professionell Lines zu legen. Jetzt konnte ich schlecht so tun, als hätte ich keine Ahnung, was das genau wäre, also zogen wir nacheinander beide eine ihrer Lines durch einen Fünf-Euro-Schein. Rückblickend betrachtet werden es so 50-60 mg gewesen sein. 

Nach ein paar Minuten, die wir noch etwas über eine bald anstehende Klausur von mir redeten, merkte ich plötzlich, dass ich da war - also, anders da, als sonst, eher energisierter, kräftiger. Fast gleichzeitig mit meiner Freundin begann ich durch das Zimmer zu laufen, mich umzuschauen. Gleich darauf bemerkte ich, wie sie eine Spinne, die gerade den Tisch entlang lief, auf die Hand nahm und mir auf die Schulter setzte, was mir völlig egal war, obwohl wir beide panische Angst vor diesen Tieren hatten, aber die war plötzlich weg. Ich war plötzlich so glücklich und euphorisch, dass wir beschlossen, jeder noch eine Line zu ziehen. 

Innerhalb von fünf Minuten transformierte ich mich zu Gott. Ich war mir sicher, dass ich in allem absolut der Beste war. Ich sprach jede Sprache fließend inklusive aller Dialekte, hatte die Anziehungskraft eines schwarzen Loches und die körperliche Ausdauer eines Olympia-Läufers. Und weil ich bemerkte, dass es schon fast 40 Minuten später war, entschied ich mich, nach Hause zu fahren. Hals über Kopf und ohne meiner Freundin überhaupt richtig Tschüss zu sagen fuhr ich mit einem unmenschlichen Tempo los und raste ohne Rücksicht auf die Verkehrsregeln durch die Nacht. 

Ich war gute 10 Kilometer weit gekommen, da war die Luft auch schon raus. Dreißig Minuten hatte ich für die Strecke gebraucht, bei weitem meine Bestleistung, und plötzlich konnte ich kaum noch einen Meter vorwärts fahren. Gleichzeitig hatte ich plötzlich das Gefühl, in dem Waldstück, in dem ich war, könnte mich irgendwer so aufgreifen, mich mit den Drogen finden, zur Polizei bringen. Ich beschloss, meine Leistungsfähigkeit nochmal zu steigern, fuhr an die Seite des Weges, blickte hinter und vor mich, machte nervös das Päckchen auf und zog eine dahingestammelte Line von meinem Unterarm. Kaum war das Zeug wieder in der Tasche, kam die Kraft zurück, und ich fuhr von 0 auf 100 extrem schnell nach Hause. 

Dort angekommen spürte ich die Folgen des Konsums schon. Ich zitterte am gazen Körper, weil mir die eisige Kälte gar nicht aufgefallen war, und ich meine Jacke vergessen hatte, hatte plötzlich schlimme Kopfschmerzen und vor allem ein Verlangen: mehr zu bekommen. Viel mehr. 

Zum Glück war ich so verdammt müde, dass ich praktisch innerhalb von zwei Minuten auf der Couch einschlief, aber als ich am Morgen immernoch mit dem hintergründigen Wunsch nach Kokain aufwachte, war der Grundstein für meine Sucht schon gelegt. 

Am gleichen Tag noch fuhr ich wieder zu meiner Freundin und nahm es nochmal. Sie hatte mich auch nachdrücklich drum gebeten, aber wollte nicht über ihre Erfahrungen mit dem Runterkommen sprechen - und mir war es irgendwie auch egal. Alle anderen Drogen konnte ich ja auch kontrollieren. An diesem Tag fand ich auch heraus, dass Kokain selbst den Sex weitaus besser machte, und mir war klar, dass ich ihn kaum noch ohne erleben wollte. 

Nach weiteren zwei Tagen war es das mit dem Vorrat. Notgedrungen nahm ich all mein Geld zusammen, Geld, dass ich eigentlich für die Schule brauchte, und fragte den Typen, der mir das erste Päckchen brachte, ob er mir mehr geben könne. Sogleich nahm er mich mit zu einem Großhändler in meiner Gegend, der keine Probleme damit hatte, an pickelige Jugendliche zu verkaufen. Und als auch diese Packung, die ich von 85 Euro gekauft hatte, weg war, und weder ich noch meine Freundin einen Cent in der Tasche hatten, mittlerweile anderthalb Wochen nach dem ersten Mal Kokain, war ich plötzlich auf Geldsuche, und wir gingen endgültig unter. 

 Wir planten also, wie wir uns den Konsum leisten könnten, wobei "planen" hier falsch gesagt ist. Wir kamen beide mit den krankesten und idiotischsten Ideen daher, die es so gab. Und führten sie in unserer Verblendung genau so durch. Während ich also nun bei einem Kumpel, der ausschließlich krumme Dinger abzog, für Drogen, die ich vertickte, auf einer Grasplantage mitarbeitete und von Zeit zu Zeit Leuten mit einem Baseballschläger das Auto zu Schrott schlug, weil sie meinen Boss die auf Kommi gekauften Graspäckchen nicht bezahlt hatten, begann meine Freundin, mit einem gefälschten Schülerausweis für irgendwelche Leute nach der Schule zu putzen, weil sie keinen Zuhälter gefunden hatte, der sie auf den Strich schickte. Es ist Gottes Gnade, dass es sowas bei uns in der Gegend nicht gab. 

Meine Tage drehten sich also nur noch ums das Zeug: Acht Stunden Schule, zuhause Mittagessen, arbeiten, zu meiner Freundin, weiterarbeiten, nachts zurückfahren. Ab dem Moment, in dem ich zur Arbeit fuhr, stand ich bis nachts um zwei unter Kokaineinfluss, dementsprechend schlimm war der Vormittag in der Schule. Ich beschäftigte mich mit anderen Dingen, herrschte meine Mitschüler an, konnte mich kaum konzentrieren und wartete mit wenig positiven Beiträgen auf. Da meine Klausurnoten aber auch am Ende der 10. Klasse allesamt 1 waren, wie üblich, sah mein Zeugnis gar nicht mal so schlecht aus, und von meiner Drogensucht ahnte niemand was. Zuhause glaubte man an die Pubertät und Übermüdung, in der Schule, dass mein Charakter "eben so wäre". 

Ich begann immer brutaler bei der Arbeit zu werden, ging auf bereits eingeschüchterte Leute los, die wegen meines Baseballschlägers und meiner Sturmmaske wohl Angst vor mir hatten, schrie meine Freundin an. Unsere Beziehung wurde mit den Monaten immer schlechter, wir schmissen Dinge nach einander, die Gefühle des anderen spielten keine Rolle mehr. Als sie einmal abtreiben musste, weil sie durch unseren idiotischen ungeschützten Junkiesex schwanger geworden war, half ich ihr nichtmal, fragte sie nicht, wie es ihr ging, selbst mein ungeborenes Kind war mir scheißegal. Durch diese Aktion wurde ihre Mutter allerdings hellhörig, was wir denn so trieben, und fortan trafen wir uns nur noch bei ihrer besten Freundin, dementsprechend wenig lief dann überhaupt noch. 

Die Monate gingen so ins Land, und noch konnte ich es vor den Freunden in meiner Heimatstadt geheim halten, was ich jeden Tag machte und warum ich so wenig Zeit hatte. Sie entdeckten gerade Alkohol und Zigaretten, und ich lachte manchmal über sie, wie die Eltern über die ersten unbeholfenen Sätze eines Kleinkindes. Trotzdem baten sie mir eine Gemeinschaft ohne Gegenleistung, echte Freundschaft, die ich nie so gekannt hatte. Manchmal machte ich etwas von meiner Zeit frei, traf mich mit ihnen und lebte ihr fast noch kindliches Leben mit, im Wald, beim Lasertag-Spielen, Dinge, auf die meine vorherigen Freunde nie Bock hatten, während dieser Zeit war auch der Druck nicht so stark, weil ich mich ablenkte. 

Meine Rettung war dann, so klischeehaft es auch klingen mochte, dass ich mich in ein Mädchen verliebte, dass ich aus der Schule kannte, mit der ich mich trotz meines unausgeglichenen Verhaltens sogar anfreundete. Sie wusste nichts von meiner Freundin weit weg, und überhaupt hatte ich die eh nie geliebt, zumindest nicht richtig. Eines Tages, als wir zusammen irgendetwas machten, ich weiß es gar nicht mehr, und ich, weil der Drang mal wieder so stark war, etwas gezogen hatte, geriet ich mit ihr über eine Nichtigkeit in Streit. Schon bald schrie ich sie an, pöbelte und drehte durch und krönte meine Aggression mit dem Bushido-Zitat: "Nur weil du eine Frau bist, und man dir in den Bauch fickt, heißt das nicht, dass ich dich nicht schlage, bis du blau bist."

Sie fing an, herzzereißend zu weinen, und mit einem Mal verfolg meine ganze Wut, der Rausch, den ich fast als normal empfund, fiel von mir ab. Als sie wegrannte, und das Kokain wieder seine Wirkung entfaltete, hatte ich plötzlich das Gefühl, dass der Rausch der letzte Dreck wäre. Ich sah mich an und hatte das Gefühl, mich kaputt zu machen, mein eigenes Leben zu ruinieren. Und an dem Tag beschloss ich, dass es das jetzt sein müsste, dass jetzt der Schlussstrich unter die Sache gezogen würde. 

Ich fuhr mit dem Fahrrad zu meiner Freundin und sagte ihr, dass ich mit ihr schlussmachte. Ich hätte keinen Bock mehr auf sie und würde jetzt mit den Drogen aufhören. Wir sähen uns nie wieder. Sie reagierte kaum, mir flog bloß ein Teller entgegen, von dem sie gerade noch Spaghetti gegessen hatte, und sie teilte mir mit, dass es scheißegal wäre, was ich täte. Sie würde allen sagen, dass ich keinen Bock mehr hätte. Ich hatte mich gerade zum Gehen gewandt, da fragte sie mich noch nach dem Kokain, welches ich immer in einer kleinen Schnupftabakdose dabei hatte - ich bräuchte es ja jetzt nicht mehr. Lächelnd kippte ich die ganze Dose aus und sah, wie sie sich auf das den Boden bestäubende Kokain stürzte, versuchte, es mit den Händen zusammenzufegen, und ich merkte plötzlich, was die Drogen aus diesem Mädchen gemacht hatten. Ohne zurückzublicken ging ich. 

Zuhause angekommen merkte ich schon, was ich gerade tat, wie mein Körper mich davon abzuhalten suchte. Stur druckte ich zwei gefälschte Atteste für die Schule, sagte meinen Eltern, dass ich spontan ab morgen ein "Betriebspraktikum" hätte, für das ich bei einem Kumpel in einer weiter entfernten Stadt wohnen müsste, und zeigte ihnen eine Praktikumsbestätigung eines namhaften Chemiekonzerns, die ich ebenfalls gefälscht hatte. Nach fast einstündigem Zetern und diskutieren, in dem sie noch meinen Kumpel anriefen und ich fast die Beherrschung verlor, auch, weil ich merkte, wie das fehlende Kokain an mir nagte, entließen sie mich. 

Ich beschloss, sofort zu fahren und begab mich mit dem Zug in die zwanzig Kilometer entfernte Bude eines Kumpels, der für drei Wochen auf Montage war und für mich meine Eltern belogen hatte. Ausgestattet mit ein paar Gramm Gras, zwölf Packungen Zigaretten und Kleidung für eine Woche begann ich dort meinen kalten Entzug. 

Das war die schlechteste Zeit meines Lebens. Mit einem Mal kiffte und rauchte ich wie ein Schlot, weil ich mich damit ablenkte, hatte Schüttelfrost und Schweißausbrüche, magerte um acht Kilo ab und stand nur zum Kiffen vom Sofa auf. Immer wieder beschlichen mich Gedanken, es alles doch zu beenden und mich endlich aus dem Fenster zu stürzen, mühsam hielt mich die Vorstellung wach, dass alles besser würde. Die ersten drei Tage stand ich zwei, dreimal am Tag am Fenster und malte mir den kurzen Sturz aus dem 4. Stock auf den Bordstein aus. 

Ich wollte ja nichtmal mehr Drogen nehmen, aber Nikotin und THC funktionierten als Ablenkung sehr gut. Ab dem Ende der ersten Woche ging es mir wieder soweit psychisch gut, dass ich mir sporadisch Essen kochte, manchmal über die Sitcoms im TV lachen konnte und mich ruhiger und ausgeglichener fühlte. Zum Glück wusste niemand von meinem Domizil, und ein Handy besaß ich nicht, sodass ich meine Ruhe hatte. Trotzdem war ich wenigstens bis zum Donnerstag der letzten Woche in nicht allzu guter Verfassung. 

An dem Freitag blickte ich morgens aus dem Fenster und schaute mürrisch auf den Boden, da merkte ich, wie mir schwummrig wurde - meine Angst vor Höhen war wieder da. Insgesamt fühlte ich mich irgendwie ... irgendwie mehr ich selbst. Und ich beschloss, dass heute mein Entzug mit dem Abschlusstest enden musste. 

Ich schmiss die vollgerauchten, stinkenden Klamotten weg, nahm die letzte Schachtel Kippen mit und setzte mich in den Zug. Als der vom Bahnhof losfuhr, schaltete mein Handy auf "Feelin' good" von Michael Bublè, einen Künstler, den ich nicht kannte, oder dessen Musik überhaupt nicht mein Stil war, aber es passte herrlich. Abends ging ich in meiner Heimatstadt auf eine Geburtstagsfeier mit den Meisten meiner Freunde von meiner Schule, entschuldigte mich bei meinem Schwarm und durchzechte mit den Leuten eine Nacht, die saulustig war. Erst im Nachhinein fiel mir auf, dass der Drang zu koksen in den Hintergrund getreten war. 

Das ist natürlich nicht ganz das Ende vom Lied. Mit manchen Leuten aus meinem alten Freundeskreis habe ich noch Kontakt, und mit manchen verstand ich mich noch sehr gut. Meine Exfreundin ist bisher nicht von dem Stoff weggekommen, hat die Schule mit einem Realschulabschluss verlassen und sitzt meines Wissens auf der Straße. Scheiß Drogen. 

Shotouts gehen an die Kollegen, die ich auf dem Weg verloren habe: 

An T., der auf Koks die tolle Idee hatte, eine ganze Plantage auszurauben und von den Besitzern niedergestochen wurde, die mittlerweile auch im Knast sitzen. 

An D., der vom Zehner in ein Schwimmbecken ohne Wasser gesprungen ist. Sorry, dass ich nicht bei deiner Beerdigung war. 

An K., die sich auf ihrem Heroinentzug mit einem Springseil erhängt hat. 

An T., der im Knast von Mithäftlingen totgeprügelt wurde. 

Das ist mein persönlicher Abschluss von dem Thema. Nie habe ich das jemandem erzählt oder viel drüber geredet, und bis heute weiß aus meinem Freundeskreis kaum einer überhaupt die vagen Details, auch wenn ich noch heute von Zeit zu Zeit den Suchtdruck spüre. Sorry, wenn das hier zu lang geworden ist oder zu schlecht geschrieben ist, aber es musste einfach raus, damit vielleicht irgendwer das liest und nicht den selben Fehler macht. Ich war etwas über ein Jahr abhängig, drei Jahre im Milleau. Mittlerweile hat man die meisten meiner alten "Kollegen" hochgenommen oder fertiggemacht, neue Leute wachsen nach und machen weiter. Ich bin mittlerweile für mein Studium weggezogen und nehme nur noch sehr gelegentlich Drogen. Aber ich habe noch in einer verschlossenen Schatulle in meinem Schreibtisch fünf Gramm Kokain. Ich hasse das Zeug, ich wünsche mir, dass ich niemals es wieder anrühre, dass es da drin verottet, aber auch ich bin kein Engel. Leider.    

 

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Kommentare

Kommentar von nightmoves |

Hi. Dein Bericht war extrem

Hi. Dein Bericht war extrem gut. Einfach emotional und gut geschrieben. Auch wenn Crystal Kokain vermutlich schon abgelöst hat, bleiben beide Substanzen extrem gefährlich. Alles Gute wünsche ich dir und bleib stark.

Kommentar von Gast |

Wow. Selten liest man hier so

Wow. Selten liest man hier so intelligente sprachlich feine Texte. Hoffe du schaffst es - bei dem Potential

Kommentar von denis |

kokain

Hi. vielen dank für deine beschreibung. sie war keineswegs zu lang - ich wünsche mir du hättest mehr geschrieben. ich brauche Hilfe. wie könnte ich dich kontaktieren ?

Kommentar von Martin |

Erschreckender Bericht...

Hallo lieber Fremder,

Dein Text ist wunderbar geschrieben, klasse Interpunktion und auch die Absätze sind genau an den richtigen Stellen, du hast auf jeden Fall ein Händchen für lange Texte.

Im Prinzip ist die Geschichte viel zu heftig um auf lange Sicht unerzählt zu

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