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Das sprechende Schloss / 1-C-P-LSD

15 Tage sind vergangen seit dem letztem Mal. 15 Tage hatte ich Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten und meine Erkenntnisse zu verarbeiten.
Nun war ich bereit für die zweite Stufe. S. bot an, sich bei ihm zu treffen. Zusammen mit seinem besten Freund lebt er zentral aber idyllisch in der Wohnsiedlung einer Kleinstadt. Die beiden wohnen außerdem ganz in der Nähe des Schlosses, dem Prunkstück der Stadt. Die beiden haben mehrere Zimmer, eine große Küche und ein riesiges Wohnzimmer, in dem ein noch größerer Fernseher an der Wand befestigt ist. Meine 12 Quadratmeter große Studentenbude konnte da nicht mithalten. Ein Balkon war ebenfalls vorhanden, sowie reichlich Platz auf Coach und Sesseln. Das Wetter spielte auch mit: Wir hatten angenehme 15 Grad. Der Segen des Universums war also gegeben!

„Ich bin da“, schrieb G., während er vor unserem Haus wartete. Ich hab ihn seit zwei Monaten nicht mehr gesehen. Ich freute mich. Zu zweit machten wir uns auf den Weg zu A., die keine zehn Minuten von mir entfernt wohnt. Ich war voller Vorfreude, voller Aufregung. Ich fragte mich, wie es wohl dieses Mal sein wird, was für eine Erfahrung ich dieses Mal machen werde. Ich genoss das Gefühl. Vorfreude ist die schönste Freude. Die Vorfreude ignoriert den Fakt, dass das Ereignis gar nicht so toll werden könnte, wie man denkt. Mit der Vorfreude wird ausschließlich das Szenario der absoluten Perfektion fixiert. Und selbst wenn alles so eintritt wie man es sich vorstellte, gibt es dennoch eine Diskrepanz zwischen der Vorfreude und der wahrgenommenen Freude. Freude wird also häufig überschätzt. Was ich damit illustrieren möchte, ist welch enorme Macht, sowie welch enorme Vorstellungskraft von unseren Gedanken ausgeht. Dasselbe gilt auch für die Angst. Menschen neigen dazu, sich wochenlang Gedanken über ein in der Zukunft liegendes Ereignis zu machen und malen sich sämtliche Horrorszenarien in ihrem Kopf aus. Am Ende hört man jedoch häufig den Satz „Ach, war gar nicht so schlimm, wie ich dachte.“ Es gilt deshalb in solchen Fällen die Prämisse Herr und nicht Sklave seiner Gedanken zu sein. Bei der Vorfreude ist man Herr, bei Angst in den meisten Fällen Sklave. In der Steinzeit war Angst noch rational und überlebenswichtig. Wer keine Angst vor wilden Tieren hatte wurde aufgefressen. In der heutigen Zeit, werden eher die, die Angst zeigen von den furchtlosen gefressen. Nur auf einer anderen Art und Weise wie damals. Angst gibt es, objektiv gesehen, gar nicht, wir können sie weder greifen, noch sehen.

Wegen meiner Vorfreude machte es mir auch überhaupt nichts aus, dass A. uns noch ein wenig zappeln ließ. „Ich bin noch nicht fertig. Es gab einen familiären Zwischenfall“, schrieb sie. Ich war natürlich etwas erschrocken und hoffte, dass nichts Schlimmes passiert sei. Als sie dann nach zwanzig Minuten kam, fragte ich sie direkt, ob alles okay ist. Ich machte mir Sorgen. Außerdem wollte ich vermeiden, dass sie sich in einer womöglich schwierigen Lebenssituation auf eine LSD-Erfahrung einlässt. Probleme und Sorgen passen nämlich nicht in ein LSD gerechtes Set. (Zum Glück) antwortete sie jedoch ganz trocken mit „Ja, alles okay“ auf meine Frage. „Ich erzähle dir morgen was los war.“ Ich war beruhigt und wir wechselten das Thema. Sie wirkte auch nur in den ersten Sekunden etwas aufgelöst, und so dachte ich mir, das wird schon nicht so schlimm gewesen sein. Dass dies aber letztendlich nur ihrer souveränen Art geschuldet war, erfuhr ich erst später.
Später als geplant trafen wir also bei S. ein. M. und Y. waren bereits dort. Schon nach kurzer Zeit legten wir uns die Pappen auf die Zunge, um der Säure die Möglichkeit zu geben ihre Wirkung zu entfalten. Es war unser Schlüssel in eine andere Welt- In eine psychedelische Welt. Mit anderen Regeln und anderen Gesetzen. Mein Schlüssel wog 150 Mikrogramm, die der anderen 100 Mikrogramm. G. war unser Tripsitter und mein Ticket nach Hause. Er konsumierte also nichts, um möglichst konzentriert und fokussiert auf uns aufpassen zu können. Bevor wir uns in Richtung Schlosspark machten, nahm M. noch ein paar Züge seines Joints. Dann waren alle startklar.

Der Park war gut besucht, wir hatten Wochenende, sowie schönes Wetter. Buntes Herbstlaub ließ die Schönheit des Parks in ganz neuem Glanz erstrahlen. Die Menschen beschweren sich häufig über den Herbst, weil dieser mit den warmen Temperaturen und der Menge an Sonne, die uns der Sommer liefert, nicht mithalten kann. Aber das ist in Ordnung so. Der Herbst versucht nicht den Sommer zu kopieren, er weiß er ist einzigartig. Er weiß er muss niemandem etwas beweisen. Er muss sich nicht verstellen, um anderen zu gefallen. Die Menschen beschweren sich auch über den Sommer. Wenn es wochenlang nicht geregnet hat und die Menschen nachts vor Hitze nicht schlafen können oder es auf der Arbeit nur in Badehosen auszuhalten ist. Der Herbst hat seine schönen Seiten und die gilt es zu schätzen und zu genießen.
Wir ließen uns an einem kleinen Teich nieder, in dem es sich Enten gemütlich machten. Um den Teich standen Menschen versammelten sich Menschen unterschiedlichsten Alters. Von Rentnern bis Neugeborenen war alles dabei. Das einzige was sie unterschied war ihre Lebenszeit. Wir pflanzten uns auf zwei Bänke, schalteten Musik und warteten gespannt auf das Einsetzen der Wirkung. Ich erinnere mich noch an einen jungen Mann, der mit seinem Hund spazieren ging. Sobald der Mann den Hund von der Leine ließ, huschte er ihm davon. Der Man schrie dem Hund hinterher und versuchte das Verhalten mit seinen Rufen zu steuern. Doch es klappte nicht. Wir fanden das äußerst amüsant, der Hundebesitzer musste auch etwas schmunzeln. Hunde machen eben was sie wollen. Und das sollte das gute Recht eines jeden Lebewesens sein. Sei es Mensch, Pflanze oder Tier. Nach einer halben Stunde fing die Säure langsam an ihre Wirkung zu entfalten. Ich fühlte, dass etwas in meinem Inneren vor sich geht. Ich fühlte mich unruhiger und aufgeweckter, aber gleichzeitig wurde mein Körper faul und Träge. Jede Bewegung, jeder Schritt war anstrengender als sonst.


Nachdem sich immer mehr Leute um den Teich versammelten, bat ich meine Freunde darum weiterzuziehen und uns einen neuen Platz zu suchen. Dies taten wir dann auch. Wir waren nun wesentlich ungestörter. Die Wirkung intensivierte sich. Ich fing oft grundlos an lautstark zu lachen. Ich umarmte einen Baum, um herauszufinden, wie sich das anfühlt. Erst danach merkte ich, dass mich Leute dabei beobachten. Aber das war in dem Moment unwichtig für mich. So abwegig ist es ja wohl nicht. Schließlich sind Bäume die Quelle unseres Lebens. Wir sollten öfters Bäume umarmen, um unsere Dankbarkeit ihnen gegenüber kund zu tun. Doch dies tut leider kaum jemand. Ganz im Gegenteil. Wir roden ganze Regenwälder ab. Wir töten die Quelle unseres Lebens.

Als ich kurze Zeit später auf einer Bank Platz nahm und willkürlich meine gesamte Aufmerksamkeit auf meine Hose lenkte, fielen mir plötzlich geometrische Muster und Formen auf dieser auf. Sie waren in Bewegung, aber dennoch ständig präsent. Es war überwältigend und äußerst faszinierend. Diese Muster waren schon immer da. Ich hatte zuvor nur noch nicht das Privileg sie zu erkennen. Sie ist meinem Alltagsbewusstsein nicht zugänglich. Die anderen drei hatten zu diesem Zeitpunkt leider noch keine Wirkung bei sich feststellen können. Schade. Wie es wohl gewesen wäre, wenn wir vier die Muster gleichzeitig auf unseren Hosen festgestellt hätten.

Wir begaben uns wieder zurück in die Wohnung. Obwohl S. nur wenige Hundertmeter entfernt wohnte, gestaltete sich der Weg endlos. Daran war ich Schuld. Ständig blieb ich stehen, studierte meine Umgebung, bemerkte Sonderbares, lachte. Vor allem aber bewunderte ich das Schloss. Die Löwen auf dem Schloss erschienen mir immer lebendiger. Was wenn sie runterspringen würde? Wären sie brav oder würden sie mich und die anderen verspeisen? Ich könnte es ihnen nicht übel nehmen. Schließlich sind wir Menschen Meister darin, andere Lebewesen zu verköstigen.
S. wohnt im zweiten Stock. Das wurde mir nach jeder Stufe ein Stück klarer. Nie war Treppensteigen so anstrengend. „Ihr braucht dringend einen Fahrstuhl“, meinte ich zu S. Man könne einem Menschen solch eine Anstrengung unter keinen Umständen abverlangen. Wir Menschen sind von Natur aus einfach faule Wesen. Das ließ mich das LSD deutlich spüren. Je weniger Energie der Körper verbraucht, desto länger kommt er ohne Nahrung aus und desto wahrscheinlicher ist sein Überleben. Unsere Lebensumstände haben sich in den letzten 100 Jahren so schnell und immens geändert, dass es unser Körper schlichtweg verpasste, sich anzupassen. Heutzutage wäre es optimal, wenn der Körper nicht die Möglichkeit hätte, Fettreserven anzusammeln. Menschen könnten ohne negative Konsequenzen essen was und wie viel sie wollen. Keiner müsste sich mehr mit Diäten oder anstrengenden Sporteinheiten quälen. Keiner müsste sich mehr Gedanken darüber machen, ob er zu viel auf den Rippen hätte. Wir wären alle Norm(al)gewichtig. Es gäbe keine Möglichkeit mehr sich über solch Oberflächliches, wie unserem Körper zu identifizieren. Die Zeiten von Schlankheitswahn, Magersucht, Essstörungen oder Mobbing wären für immer vorbei. Eine Utopie?
Was wir wirklich brauchen und was deutlich realistischer erscheint, ist das Führen einer gesunden Beziehung zu unserer Nahrung.
Nicht die billigste Tiefkühlpizza in den Backofen schmeißen und anschließend vor laufendem Fernseher hektisch in sich hineinschaufeln.
Nicht im Restaurant Hunderte Bilder schießen bis das Essen kalt ist, um sich dann während dem Essen mit dem Hochladen zu beschäftigen und darunter zu kommentieren, wie lecker es doch gewesen sei. Ohne sich auch nur einen Moment auf den Geschmack eingelassen zu haben.
Sei dir bewusst, was du gerade isst. Nimm den Geschmack wahr, genieße es. Nimm dir Zeit für das Essen. Du benötigst keinen laufenden Fernseher, kein geöffnetes Tablet und auch keine laute Musik. Genieße die Zweisamkeit. Nur du und deine Nahrung.
In seinem Zimmer angekommen, waren die Reize überwältigend für mich. Eine völlig andere Kulisse als draußen. Ich legte mich gegen die Wand und spürte deren Vibration. Auch der Boden schien sich zu bewegen, es glich einem leichten Erdbeben. Alles wurde lebendig. Als dann auch die Inhalte der Getränke, die auf dem Tisch neben der Couch standen, anfingen zu wackeln, war ich völlig von der Rolle. Ohne zu wissen, was ich gesehen hatte, meinte A. nur „Das sind die Optics.“ Das konnte ich in dem Moment überhaupt nicht einordnen. „Optics“ sorgen dafür, dass sich der Boden bewegt und Gläserinhalte Wellen schlagen? Nach kurzem Nachdenken und Aufklären eines Freundes erkannte ich, dass das Verschieben des Tisches die Ursache für die mystischen Wellen war. Starke Verwirrtheit machte sich in mir breit. Ich war nicht mehr in der Lage zu unterscheiden, welche Dinge auf Grund meiner veränderten Wahrnehmung geschahen und welche nicht.
Ich musste mich ablenken, auf andere Gedanken bringen. Was eignet sich dafür besseres als Nahrung? Ich bot S. darum, mir Trauben zu bringen. Nichts schmeckt besser als saftige, frische und pralle Trauben. Kein Gebäck, kein Kuchen und auch keine Süßigkeit dieser Welt können da mithalten.
Ich legte mich auf die Couch und platzierte die Trauben so, dass ich diese leicht mit meinen Händen in meinen Mund befördern konnte. Nachdem ich die eine oder andere Traube verschlungen hatte, kam ich in einen ganz sonderbaren Zustand. Ich erreichte einen Zustand, den ich bisher so in meinem Leben noch nicht hatte. Ich starrte fokussiert auf die Trauben, ich nahm sämtliche Details an den Trauben wahr, für die ich vorher nie ein Auge hatte. Ich studierte deren Umrisse, deren Konsistenz, sowie deren Geschmack. Ich bewunderte ihre Perfektion und ihre Schönheit. Ich konzentrierte mich immer mehr auf die Trauben, verlor auf einmal das Gefühl für Zeit und Raum. Ich nahm die Gespräche meiner Freunde nur noch als Hintergrundgeräusche wahr, nicht mehr als Worte, nicht mehr als zusammenhängende Sätze. Ich erkannte nur noch, dass sie Laute produzierten. Ich verstand nicht mehr über was sie sich unterhielten. Vermutlich war es belanglos.
Alles um mich herum bewegte sich. Ich jedoch, lag auf der Couch, völlig fokussiert, die Trauben anstarrend. Ich wusste in diesem Zustand nichts mehr. Ich vergaß alles. Ich wusste nicht wo ich gerade war, was da gerade vor sich geht und ob ich diesen Zustand jemals wieder verlasen könnte. Ich fühlte mich wie in einer anderen Welt. Wie in einem anderen Universum. Mein physischer Körper war zwar noch auf der Erde. Aber mein Geist wo anders. Unser physischer Körper ist also nur eine Hülle. Wir sollten ihn zwar wertschätzen und uns um ihn kümmern, aber unter keinen Umständen überschätzen.
Je mehr Zeit verging, desto unsicherer wurde ich mir. Ich wollte nicht in diesem Zustand hängen bleiben, in diesem Zustand mein Leben lang verweilen. Mein Ego wollte zurück in die „richtige“ Welt. In der Welt, in der es mich gibt. In der Welt, in der es Sprache, Freunde, Familie und Hobbys gibt. In der Welt, in der jeder einzelne sonderbar und einzigartig ist. Werde ich in diese- mir so bekannte Welt- nie wieder zurückkommen? Werde ich sie nie wieder bewohnen? Bin ich jetzt für immer in dieser unheimlichen Zwischenwelt gefangen? Ich war mir nicht sicher, ob es mir gelingen würde etwas zu sprechen. Ob es mir gelingen würde die Geräusche meiner Freunde wieder als zusammenhängende Sätze wahrzunehmen. Ich konzentrierte mich. Ich fokussierte mich… Es gelang mir. Ich war zurück! Einfacher, als ich dachte.
Aber wie hätte ich reagiert, wenn mir der Versuch zu reden nicht geglückt wäre. Wäre ich in Panik ausgebrochen? Wäre ich verrückt geworden? Wäre ich durchgedreht? Oder hätte ich mich ruhig verhalten?
Schwierig zu sagen. Wir Menschen verfallen in solchen unbekannten, ungewissen Situationen äußerst schnell in Angst. Wir Menschen mögen keine Ungewissheit oder Unsicherheit. Wir möchten so viel Kontrolle wie möglich. Aber ist das möglich? Ist Kontrolle nicht nur eine Illusion?
Zurück angekommen in der „normalen“ Welt wollte ich Y. und S. von meiner sonderbaren Reise berichten. Ich setzte mich also zu den beiden auf den Balkon und fing an zu erzählen. Da ich völlig auf mich fokussiert war, merkte ich erst gar nicht, dass die beiden selbst noch mitten in einem Gespräch untereinander waren. Deshalb hörten sie mir auch nicht zu.
Leider verstand ich das, in meinem immer noch etwas benebelten Zustand, nicht ganz und zweifelte an der Existenz meines Selbst. „Hört ihr mich nicht?“, fragte ich die beiden mit verzweifelter Stimme. Ich war mir dessen wirklich nicht sicher. Es kam mir vor als könne ich die beiden sehen und hören, diese mich aber nicht. Zum Glück beruhigten mich die beiden und erklärten mir die Situation.
Ich war erleichtert. Ich war noch existent. Zum Glück. Wenige Minuten später betrat auch A. den Balkon. Wir unterhielten uns. A. und Y. wurden von Minute zu Minute unruhiger. Die Wirkung ließ bei ihnen immer noch auf sich warten. Die Situation belastete auch mich. Ich forderte die beiden auf eine Entscheidung zu treffen. Y. meinte mir könne das doch egal sein und dass ich mich darum nicht sorgen müsse.

Doch ich erklärte ihm, dass ihre Angelegenheit auch gleichzeitig meine sei. Wir sind alle eins. Wir sind alle ein Teil des Universums. Y. entschloss sich weitere 150 Mikrogram auf seine Zunge zu legen. Wenige Minuten später drang ich ihn das doch endlich zu tun, damit wir es erledigt haben und uns darum nicht mehr kümmern müssen. Dieser meinte nur, es doch gerade eben getan zu haben. Obwohl ich neben ihm saß, bekam ich es nicht mit. In welcher Welt war ich denn da schon wieder?
An und ab blickte ich durch die Balkontür in Richtung Wohnzimmer, in dem sich M. und G. aufhielten. G. beschäftigte sich mit seinem Smartphone, womöglich verfolgte er die aktuellsten Geschehnisse in der Fußball Bundesliga. M. dagegen machte es sich auf der Couch bequem. Er spielte irgendein Spiel auf seinem Smartphone und aß dabei genüsslich Chips. Selten wirkte ein Mensch so zufrieden und befriedigt. Er hatte alles was er brauchte.
Da Y. nachgelegt hatte und seine Wirkung wohl bald eintreten würde, entschieden wir uns dazu die Wohnung wieder zu verlassen. „Wir müssen es ausnutzen, jetzt wo es noch hell ist“, meinte ich zu den anderen. M. bewachte die Wohnung. Für nichts auf der Welt würde er seinen warmen, kuscheligen Platz verlassen.
Draußen hatte es angefangen zu regnen. Deshalb suchten wir Unterschlupf beim Schloss. Wir ließen uns bei einer Überdachung nieder. Y‘s Wahrnehmung fing allmählich an sich zu verändern. Er legte sich auf den kalten, dreckigen Boden und schaute nach oben. A.und ich machten es ihm gleich. Es war unfassbar interessant. Wir sahen die verschiedensten Dinge. G., sowie die anderen Menschen die trotz Regen entlang des Schlosses liefen, verstanden überhaupt nicht was hier los war.
Jetzt traten endlich die berühmt, berüchtigten „Optics“ bei mir ein. Sie waren omnipräsent, nicht mehr zu verdrängen. Sie waren nun ein Teil meiner Wahrnehmung. Ich stand auf und lief umher. Ich schaute mir das gesamte Schloss an. Völlig verzerrt. Das Schloss bewegte sich in Zeitlupe von links nach rechts und wieder zurück. Es wirkte als ob es sich bei dem Schloss um ein Hologramm handle, um eine Projektion, um eine Simulation. Leben wir in einer Matrix?
Das Schloss machte auf mich einen immer lebendigeren Eindruck. Die Fenster fingen ebenfalls an sich zu bewegen und zu verformen. Je mehr man sich konzentrierte, desto mehr konnte man hören wie das Schloss Geräusche von sich gab. Atmete es? Oder versuchte es mir etwas zu sagen? Ich hätte ihm sehr gerne zugehört. Schließlich hat das Schloss schon einiges erlebt und womöglich die ein oder andere spannende Geschichte auf Lager.



Epilog:
Es war ein sehr schöner Tag. Ich habe jede Minute genossen und würde den Tag jederzeit wiederholen. Ich habe ein noch tieferes Bewusstsein für Ernährung gewinnen können. Es geht nicht nur darum zwanghaft zu verzichten und so funktional wie möglich zu essen. Es geht darum zu genießen, sich bewusst zu ernähren. Damit meine ich, wenn man mal Schokolade oder Pizza ist, sich dessen klar zu sein, was man da gerade ist und dass es völlig in Ordnung ist, das an und ab zu tun. Es darf nur nicht zur Normalität werden. Und unter keinen Umständen unbewusst geschehen. Alles was man tut sollte man mit hundertprozentigem Bewusstsein und Präsenz zu tun. Man sollte sich ausschließlich auf eine Tätigkeit konzentrieren. Obgleich Essen, Lernen, ein Gespräch mit einem Freund führen oder spazieren gehen.
Reizüberflutung . Wir Menschen schauen einen Film und checken währenddessen unser Instagram. Wir essen zu Mittag und schauen währenddessen Videos. Wir schauen ein Video und checken währenddessen die Kommentare des Videos. Wir gieren nach immer mehr Reizen, wir sind nie zufrieden oder gesättigt. Wo soll das noch hinführen?
Multi-Tasking- der ewige Mythos. Anstatt eins nach dem anderen gewissenhaft und mit Hingabe zu erledigen, wollen wir Menschen so viel wie möglich in kürzester Zeit schaffen. Wir wollen effizient und produktiv handeln. Wie eine Maschine. Ohne groß nachzudenken. Hauptsache Leistung bringen. Aber sind wir dafür geschaffen? Sind wir Roboter?
Genieße den Moment. Er ist einmalig.
Verschwende keine Gedanken in die Vergangenheit oder in die Zukunft! Lebe im hier und jetzt!

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