Mein erster LSD Trip
mein erster LSD Trip
Bevor ich mit dem eigentlichen Erfahrungsbericht anfange möchte ich im Vorhinein betonen, wie schwer es ist Dinge in Worte zu verpacken, für die es keine
Worte gibt.
Für deren Beschreibung Worte einfach schlichtweg nicht ausreichen.
Vor dem Trip
Bevor das Ganze passiert ist, ist es vielleicht wichtig zu wissen, dass dieser Tag über Wochen geplant war und die Überlegung LSD zu probieren mit langer
Überlegung und Recherche verbunden war.
Neben der Neugierde und Faszination für eine psychedelische Erfahrung, war für mich besonders wichtig mich selber zu reflektieren, mein Leben aus einem
anderen Standpunkt zu sehen und neu zu bewerten.
Ich wollte etwas über mich lernen und die Welt aus einer anderen Perspektive betrachten können.
Das war das Mindset mit dem ich in diesen Trip gestartet bin.
In den Wochen davor habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt und viele kleine Dinge in meinem Leben aufgeräumt, die mich schon lange gestört haben.
Ich dachte so kann ich mich mehr auf diese Erfahrung einlassen und habe nichts nerviges im Hinterkopf, das meine Laune verderben kann.
Tag X
Um ca 17 Uhr wurden ich und mein Kumpel Andi abgeholt.
Kai kam pünktlich und mit guter Laune an, er hatte zwar selbst keine Erfahrung mit Psychodelika, allerdings war er trotzdem zusammen mit Alex, der
schon einige Erfahrungen diesbezüglich sammeln konnte unser Tripsitter.
Ich war froh, dass er dabei ist, denn er ist einer der Menschen denen man blind vertrauen kann und ich war mir sicher wenn er dabei ist kann
mir nichts Schlimmes passieren.
Wir fuhren also zu dritt in Richtung Alex wo der Trip starten sollte.
Bei Alex wartete noch ein Freund von ihm der spontan zu unserer Gruppe dazu gestoßen ist, ich kannte ihn zwar kaum aber er war mir sympathisch.
Außerdem war der Gedanke, dass noch jemand mit uns trippen würde irgendwie beruhigend, besonders da er aus der Gruppe am meisten Erfahrung hatte.
Wir haben es als Gummibärchen (150 mics) bekommen.
Ich kaute extra langsam in der Hoffnung etwas besonderes schmecken oder fühlen zu können, allerdings ließ sich nichts derartiges feststellen, also schluckte
ich es runter und trank ein Glas Wasser hinterher.
Direkt danach sind wir dann in Richtung einer Parkanlage gegangen.
Das Gebiet lag an einem Fluss und es war ein warmer Sommertag, also ein ideales Setting dachten wir uns.
Der Weg dorthin führte ein kleines Stück an einer viel befahrenen Straße entlang.
Ich wurde ein bisschen unruhig, weil ich dachte nachher komme ich nicht klar und falle irgendwie auf die Straße.
ALex beruhigte mich jedoch gleich wieder, dass es ohnehin noch etwas dauern würde bis eine Wirkung eintritt.
Ich war kurz skeptisch, doch ich vertraute ihm - nicht ohne Grund solte er auf uns Acht geben.
Nach einiger Zeit bekam ich ein wenig Bauchschmerzen, so ein Druckgefühl als müsse man aufstoßen.
Dazu kam ein leichter Schwindel, allerdings nur leicht und nicht störend oder beunruhigend.
Angekommen im Park hat sich die Stimmung dann schlagartig gelockert.
Wir rauchten an einer Bank noch eine Zigarette und ich merkte, dass sich etwas in meinem Körper tut, dazu kam eine ungeheure Euphorie, die in den nächsten
anderthalb stunden weiter zunahm.
Rückblickend würde ich sagen das gesamte coming up lässt sich am besten mit dem Gefühl von Verliebtsein beschreiben.
Als würden wir zusammen auf Wolke 7 schweben, auch Kai und Alex steckte unsere Laune schnell an.
Es fühlte sich anders als bei anderen Substanzen unglaublich "ehrlich" bzw. natürlich an und nicht als würden Glückshormone einfach sinnlos
verbraucht werden.
Obwohl jemand Neues in unserer Gruppe war, passte sich der Humor sehr schnell an und die Gruppendynamik stimmte.
Wir schlenderten durch die Anlage, begleitet von der house Musik aus Kais bluetooth box und wir konnten über alles Lachen und es fühlte sich super an.
Wir machten einen kurzen Halt bei einem Ententeich, wo ich wirklich merkte, dass etwas anders ist.
Die Euphorie schien sich langsam den Weg durch meinen gesamten Körper zu suchen, meine Hände kribbelte und das leichte Gefühl des Fallens breitete sich in
der Magengegend aus.
Wir gingen weiter und bogen irgendwann ab, um zu einem kleinen Ufer zu gelangen.
Nach einer kurzen Pause mit Unmengen an Sonnenblumenkernen genossen wir noch eine Weile die Sonne.
Ich sah mich ein bisschen um und trat dabei versehntlich in Brennesseln, doch statt dem gewohtnen stechenden Schmerz an meinem Knöchel, breitete sich schnell
ein Kribbeln unter der Haut aus und bahnte sich durch meine Wirbelsäule den Weg in jeden Zentimeter meines Körpers.
Völlig erstaunt berühre ich die Nesseln erneut und nach einer schmerzhaften Sekunden das Gleiche.
Es fühlte sich an als wäre alles in mir vernetzt und wird nun gleichzeitig angeregt.
Doch kurz danach kam wieder das drückende Gefühl im Bauch zurück und ich wollte weiter gehen.
Sofort schloss sich der Rest an und wir gingen weiter, das Drücken verschwand nach den ersten Metern wieder.
Wir kamen an ein Pavillion, wo wir den Rest des Trips verbringen sollten.
Wir machten es uns am Ufern bequem und hier bekamen die Lachflashs und die Stimmung einen ungeheuren Boost.
Alex und Andi lieferten sich ein Nerdbattle wer mehr unnützes Wissen hat als der andere, Kai saß ziemlich perplex daneben, er ist etwas älter und hat diesen
Hype nie mit erlebt.
Alex Kumpel und ich hatten währenddessen Tränen in den Augen vom Lachen.
Dort traten auch das erste Mal Optics auf, ein Schilfblatt in meinem Fokus begann nach ein paar ekunden zu pulsieren und zu "fließen", als würde es leben -
mehr als ohnehin schon.
Ich dachte gar nicht darüber nach und als ich den Fokus auf etwas anderes richtete kam der Effekt sofort zum erliegen.
Bei Andi und ALex Freund, die auch beide höher dosiert hatten als ich trat die Wirkung glaube ich schneller ein und langsam wurde es relativ ruhig.
Ich hhingegen hatte einen starken BEwegungsdrang, deshalb ging ich alleine ein wenig in das Waldstück und sah mich um.
Irgendwie kamen bei mir keine richtigen Optics und ich war etwas enttäuscht und dachte vielleicht war es zu wenig oder wirkt einfach nicht richtig.
Kai gesellte mich zu mir wir gingen ein Stück und er versuchte meine Optics zu triggern, in dem er immer wieder auf etwas zeigte in dem Man Muster erkennen
kann.
Doch de Effekt blieb aus und ich sagte ihm dass ich ein Stück alleine gehn will.
Ich fand eine weitere Parkbank etwa 70 Meter von den anderen entfernt, setzte mich und schaute mich um.
Kurze Zeit später kam Alex, er setzte sich neben mich und fragte was los ist.
Alex ist für mich irgendwie manchmal so etwas wie die Ruhe selbst und es tat gut dass er einfach nur da saß.
Als ich ihm sagte was los ist meinte er nur, ich solle auf einen Punkt gucken und einfach nicht denken.
Ich tat wie geheißen und wenige Sekunden später fingen die Baumwipfel an zu moprhen.
Ich blickte auf den Boden und kurze Zeit später fing auch dieser an zu "zerlaufen" und leichte dreidimensionale Muster zeichneten sich ab.
Ich bemerkte, umso mehr ich meine Gedanken aus meinem Kopf bewegte, diese innere Stimme unterdrückte , desto intensiver und schöner wurde das Erlebnis.
Das war der Zeitpunkt, wo ich bewusst begonnen habe mein Ego abzugeben, es von mir wegzudrücken.
ALs Alex nach den anderen sehen wollte ging ich mit, schnappte mir Kai und sagt ihm, dass ich mir Sachen angucken will.
Wenig später saßen wir zu zweit an einem Flussufer, dass unter meinem Blick anfing zu pulsieren als wäre es lebendig und sich zu bewegen als würde es langsam
von dem Strom der zeit umspielt werden.
Irgendwann drehte Kai eine Zigarette, zündete sie an und reichte sie mir.
Ich war irgendwie überfordert, da mir Rauchen sehr sinnlos vorkam.
Ich nahm sie trotzdessen und schaute sie mir erstmal genau an.
Faszinierend wie scharf die Zigarette aussah, während das unscharfe Ufer im Hintergrund langsam wie ein Kleidoskop in Muster verlief.
In zeitlupe brannten die einzelnen Tabakfäden ab und aus Tabak wurde Glut, dann Asche.
Nach einer gefühlten Ewigkeit probierte ich dann zu rauchen, ich atmete langsam ein, füllte meine Lungen mit dem warmen Rauch, wartete einige Sekunden
und atmete wieder aus.
Ich schmeckte den Rauch, allerdings schmeckte er weder gut noch schlecht, einfach nach Rauch.
Deutlich interessanter als zu Rauchen, war die Zigarette selbst und wieder wie in Trance drehte ich sie zwischen meinen Fingern und studierte das Schauspiel
von abbrenenndem Tabak und Papier.
ich merkte langsam das ich mein Ego immer weiter von mir entfernt habe und wie anstrengend Reden ist, nicht weil körperlich anstrengend ist es fühlt sich
so langsam an und die Gedanken in meinem Kopf so irrsinnig schnell.
Ich musste sie nicht denken sie waren einfach da und verstanden.
Ich sagte zu Kai dass es ich es wahnsinnig schön finde, dass er hier ist und ich spürte eine tiefe Verbundenheit.
ICh setze allerdings nach und fügte hinzu, dass es noch schöner wäre wenn er jetzt da sein könnte wo ich bin.
Ich fühlte mich ihm als Freund so nah und hätte ihn gerne noch näher bei mir, doch bei dem Versuch ihn wirklich zu mir zu holen war es als würde ich nur seine
Reflektion im Wasser sehen und niemals ihn sondern nur das Wasser greifen können.
Er wollte nach Andi schauen und ich ging mit ich fügte noch hinzu, dass das vermutlich vorerst meine letzten Worte sind, da Sprechen nicht mehr notwendig war.
ALs ich Andi dasitzen war dachte ich kurz er ist dort wo ich bin und ich wollte dringend zu ihm.
Er fing direkt an euphorisch mit Kai zu reden als wir näher kamen und ich merkte er ist nicht da wo ich bin, beziehungsweise nicht mehr.
Die beiden unterhielten sich, ich stand zwar nur wenige Meter entfernt doch sie fühlten sich so unendlich weit weg an.
Als würde man durch ein Portal blicken.
Sie fragten, ob ich etwas brauche und in meinem Kopf hatte ich ihnen schon mehrmals mitgeteilt, dass alles in Ordnubg ist ich nur meine Ruhe brauche, doch
sie verstanden nicht.
Ich sprach den Gedanken nun aus, was sich unglaublich fremd undlangsam anfühlte.
Als hätte man eine Glasfaserleitung im Kopf muss aber nun wieder auf Kupferkabel umsteigen.
ich saß noch eine Weile dort bis ich mien Handy bemerkte.
Mein Portemonnait und Schlüssel lagen bei Alex, aber mein Handy trug ich noch bei mir, obwohl ich ohnehin nicht wirklich draufgeschaut hatte.
Ich öffnete Whatsapp und "verabschiedete" mich und meinte, dass ich mich morgen melde und sie sich keine Sorgen machen muss.
Von allen anderen hatte mich mich für den Tag als unnereichbar abgemeldet.
Die Nachricht zu schreiben dauerte sehr lang, nicht weil ich vergessen hatte wie man ein Handy bedient oder der Inhalt hochkomplex war.
Vielmehr war es so schwer meine Gedanken in ein Wort zu pressen.
Als würde der Inhalt aus meinem Kopf nicht in ein Wort hineinkomprimiert werden können.
Schließlich war sie fertig und abgeschickt, ich schaltete das Gerät aus und gab es Kai.
Schnell merkte ich dass ich jetzt jeden Anker in die "normale" Welt abgegeben hatte und mir wurde das erste Mal bewusst wie weit sich Gegenstände auf uns auswirken
und was sie für einen Zwang ausüben können ohne dass wir das jemals realisiseren.
Ich stand auf lehnte mich an den Pavillion und Schaute in den Wald.
Die anfänglichen Optics ließen stark nach und meine Ego verschwand immer weiter, bis ich mir nur noch dieses Stück anschaute und nichts mehr dachte.
Nichts mehr dachte, nichts mehr fühlte, einfach nur dieses Waldstück und die unglaubliche Ruhe in meinem Kopf.
Allerdings wurde mir dabei wein wenig Unwohl und ein ungutes Gefühl machte sich im magen bemerkbar.
Dazu kam, dass es sich permanent angefühlt hatte als würde mich jemand oder etwas durch den Trip hindurch begleiten, sehr passiv, als würde man das Gefühl
bekommen auf dem rechten Weg zu sein.
Doch in em Moment hörte es auf und ich war allein.
Wenige Momente später merkte ich, dass es nun abklang, der peak vorbei war und jetzt abklang.
Ich fühlte langsam wieder das Menschsein in meinen Körper zurückkommen aber das Gefühl von Leere blieb.
Wir machten uns auf den Rückweg und ich musste unbedinkt mit Alex reden, ich brauchte jemanden der mich versteht.
So kapselten wir uns ein wenig von der Gruppe ab und sprachen eifnach.
Währenddessen kamen Gefühle immer weiter zurück und schnell genoss ich das Gespräch.
Wir sprachen über so viele Themen, Themen über die man Jahre sprechen könnte und irgendwann über unser eigenes Leben.
Zurück bei Alex waren alle ziemlich erschöpft, der Kopf fühlte sich an wie nach einem Lernmarathon in der Bibliothek.
Wir aßen noch etwas zusammen ließen den Tag gemiensam Revue passieren udn den Abend ausklingen.
Nach dem Trip
Ich muss dazu sagen ich bin ein Kopfmensch, jemand der alles zerdenken kann und bis zu diesem Tag war mir oft gar nicht bewusst, wie ich mir teilweise selber
im Weg stehe.
Mein Ego wegzurdücken war eine teils unangenehme aber gute Entscheidung, denn es hat mir gezeigt wie wichtig es ist oft einfach nur den Moment
zu genießen, die Welt einfach wahrzunehmen und ein Teil davon zu sein.
Dass es so viele Dinge gibts um die man sich gar keine Gedanken machen muss weil es einen nur aufhält.
Meine Erfahrung zum Schluss geht glaube ich in Richtung Egotod, es war keiner aber mit höherer Dosierung wäre es einer gewesen.
Jedoch habe ich bewusst mein Ego aufgegeben und gespürt wie gut es sich anfühlt auch mal frei von Gedanken zu sein.
Seitdem habe ich auch das Gefühl, dass die innere Stimme in meinem Kopf leiser geworden ist, nicht mehr so vereinnahmend und wie gut mir das tut.
Die Welt sieht einfach nach mehr aus und wenn ich draußen unterwegs sind muss ich mich manchmal konzentrieren nicht zu sehr abzudriften wenn man sich die
Welt um sich anschaut.
Wie unbedeutend manche Dinge sind, die wir nur in unserem Kopf groß machen, uns mehr oder weniger einbilden.
Noch viele Dinge kommen dazu, diese Aufzuzählen würde allerdings den Rahmen sprengen.
Résumé
Es war eine unglaubliche Erfahrung, über die ich mir noch lange Zeit Gedanken machen und profitieren werde.
Einer der ereignisreichsten Tage mienes Lebens und ich bin mir sicher ich werde es nochmal machen, wenn ich mich bereit fühle, also den Trip vollständig verarbeitet
und mir ein passendes Mindset für einen neuen geschaffen habe.
Substanzen
- Drogen und Psyche
- LSD
Kommentare
Kommentar von Gast |
Gut geschrieben!
Gut geschrieben!
Kommentar von Rtg |
Wow
Sehr spannend dieser Tripbericht. Vielen Dank das du dieses Erlebnis mit uns teilst!Kommentar von mojo |
spannend!
besonders was du über „Kopfmensch-Sein“, der Stimme im Kopf und Egotod schreibst. Ich frage mich zur Zeit auch wie es mir gelingt weniger in gedanken als viel mehr im Moment zu sein..
Kommentar von Gast |
Du bist sehr sympathisch
Du bist sehr sympathisch
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